Die Hospizbewegung hat sich in den letzten Jahrzehnten weltweit etabliert und setzt sich für eine liebevolle Begleitung und Betreuung von schwerstkranken und sterbenden Menschen ein.
Im Mittelpunkt steht dabei der ganzheitliche Blick auf den Menschen mit seinen individuellen Bedürfnissen, Wünschen, Ängsten und Sorgen am Lebensende. Die Begleitung schließt immer auch die An,-und Zugehörigen mit ein.
Ursprung und Entwicklung der Hospizbewegung
Die moderne Hospizbewegung hat ihre Wurzeln in Großbritannien und wurde maßgeblich durch die Arbeit von Cicely Saunders geprägt. Saunders eröffnete 1967 das St. Christopher’s Hospice in London. Es war das erste Hospiz, das sich auf die umfassende Betreuung von Sterbenden spezialisierte. Sie entwickelte das Konzept der „ganzheitlichen Schmerztherapie“, welches nicht nur körperliche Schmerzen, sondern auch psychische, soziale und spirituelle Leiden berücksichtigte und zu lindern versuchte.
In den 1990er Jahren fand die Hospizidee auch in Österreich Einzug.
1993 wurde in unserem Bundesland die Tiroler Hospiz-Gemeinschaft gegründet. Aus dem damaligen Anliegen einer Handvoll engagierter Menschen und dem Leitsatz
„Da muss man doch was tun“, entwickelte sich bis heute eine Organisation mit mehr als 100 hauptamtlichen Mitarbeiter*innen und über 400 ehrenamtlichen Hospizbegleiter*innen, die in 23 Hospizteams in ganz Tirol beheimatet sind.
Die Hospizbewegung leistet einen unverzichtbaren Beitrag zur Würde und Lebensqualität von Menschen am Lebensende. Durch eine ganzheitliche und einfühlsame Begleitung hilft sie, den Sterbeprozess als Teil des Lebens zu akzeptieren und mit menschlicher Wärme und Würde zu gestalten. Dank der Unterstützung von hauptamtlichen Mitarbeiter*innen und ehrenamtlichen Hospizbegleiter*innen können viele Menschen ihre letzte Lebensphase in Geborgenheit und mit umfassender Betreuung verbringen.
Die Rolle der Ehrenamtlichen
Ein wesentliches Merkmal der Hospizbewegung ist das Engagement ehrenamtlicher Begleiter*innen. Diese durchlaufen eine Ausbildung, sowie laufend Fortbildungen, um den Anforderungen der Hospizbegleitung gerecht zu werden. Sie bringen Zeit, Einfühlungsvermögen und menschliche Wärme mit, um die Menschen am Lebensende und ihre Familien in dieser herausfordernden Zeit gut begleiten zu können. Ehrenamtliche Hospizbegleiter*innen orientieren sich bei ihren Besuchen an den Wünschen und Bedürfnissen des zu begleitenden Menschen, sie entlasten dadurch auch stundenweise die pflegenden Angehörigen.
Das Hospizteam Lienz/Osttirol wurde 2013 gegründet. Zurzeit besteht das Team aus 36 Ehrenamtlichen Hospizbegleiter*innen, die in ganz Osttirol helfen und unterstützen, wo sie gerade gebraucht werden. Die Begleitung ist unabhängig vom Aufenthaltsort oder Wohnort. Hospizbegleitung ist kostenfrei
Im Hospizteam Lienz/Osttirol sind einige Hospizbegleiter*innen spezialisiert und geschult für die Hospizbegleitung von:
- Menschen mit Behinderung
- Kindern und Jugendlichen mit lebensbegrenzter Erkrankung
- minderjährigen Kindern, die Angehörige von Familienmitgliedern mit einer lebensbegrenzenden Erkrankung sind
Trauerbegleitung
„Der Tod ist wohl der Grenzstein des Lebens, nicht aber der Liebe“
Hospizbegleitung endet nicht mit dem Tod, sondern bietet darüber hinaus Begleitung in der Trauer an.
Folgende kostenfreie Trauerangebote der Tiroler Hospiz-Gemeinschaft können in Osttirol in Anspruch genommen werden:
- Trauerbegleitung durch ehrenamtliche Hospizbegleiter*innen
- 3 vertiefende Trauergespräche mit Psychotherapeut*innen in Osttirol
- Das offene Trauercafè in Lienz
- Trauerzeichen rund um Allerheiligen in den Pfarren Matrei und Obermauern, Sillian und Lienz
Nähere Informationen zur Hospizbegleitung sowie zu den Trauerangeboten erhalten Sie unter:
0676/8818885
Christine Ganeider, MSc.
Regionalbeauftragte der Tiroler Hospiz-Gemeinschaft für Lienz/Osttirol